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Sehenswürdigkeiten

Altes Rathaus und Markt

Der Marktplatz besticht mit seiner bemerkenswerten Stilvielfalt der Gebäude. Zu den ältesten Häusern der Stadt gehört die Ratsklause am Markt 26 aus dem Jahr 1564. Das repräsentativste Gebäude auf dem Markt ist das Rathaus, das 1492 gebaut wurde. Viele Stadtbrände während des 30-jährigen Krieges und im Anschluss blieben nicht ohne Folgen. 1651 stürzte das Rathaus samt dem Turm ein. Bald darauf brach 1675 ein schwerer Brand aus. Die Mittellosigkeit der Stadt ließ nur einen teilweisen Aufbau des Rathauses zu, 1690 wurde der Turm mit Brettern vernagelt. In diesem Zustand verblieb das Rathaus 50 Jahre, erst 1739 konnte mit Hilfe einer „Bauergötzlichkeit“ des Königs eine durchgreifende Instandsetzung beginnen. Im oberen Stockwerk befanden sich die Amtsräume. Das halbe Erdgeschoss nahm die „Schenkstube“ mit ihren Nebenräumen ein, die andere Hälfte war Verkaufsraum für Bäcker und Fleischer. In die westliche Außenwand eingelassen war eine eiserne Elle, an welcher die Tuchhändler ihre Ware abmessen konnten.

Adresse: Markt 1

St. Trinitatiskirche

Die Trinitatiskirche, eine typische Reformationskirche, wurde 1585 vollendet. 1581/82 entstand der Anbau mit dem Renaissancegiebel an der Nordseite und dem hohen Ziegeldach. Der gesamte Innenausbau zog sich bis kurz vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges hin. Der Einbau des Altars erfolgte 1594. Die Kanzel wurde 1671 aus Stein mit einer Überdachung aus Holz geschaffen. Der Bau ist eine dreischif­fige, netzrippengewölbte, außen geputzte Hallenkirche mit einem dreiseitig geschlossenen Chor im Osten und dem im Grundriss quadratischen Turm im Westen. Der in halber Höhe in ein Achteck übergehende Turm ist mit einer welschen Haube bekrönt. An den Netzrippengewölben ist erkennbar, dass der Umbau der Kirche zur gleichen Zeit wie der Ausbau des Renaissanceschlosses erfolgte. In der Kirche sind Mitglieder der Herrscherfamilie von Dieskau beigesetzt.

Adresse: Am Kirchplatz

Schloss mit Schlosspark

Als erster urkundlich nachweisbarer Burgherr taucht in einem Dokument aus dem Jahr 1282 ein „Dominus Heinemanus de Vynsterwalde“ auf. Im 14./15. Jahrhundert soll die Burg Sitz eines Raubritters namens von Gorenzen gewesen sein, der von hier aus die Reisenden auf den Handelswegen der Umgebung über­fiel. Die Burg bestand aus Holz, Stein und anderen vergänglichen Baustoffen. Das Schloss ging 1533 in das Eigentum der Familie von Dieskau über. Otto von Dieskau war als Schlossherr von 1553 bis 1597 sehr baufreudig. 1885 zog die Stadtverwaltung in das Vorderschloss. Seit den 1990er-Jahren wurde bis zum Jahr 2020 das Schloss mit Mitteln der Städtebauförderung saniert.

Adresse: Schloßstraße 7/8

Erste Schule von Finsterwalde

Die Standorte der frühen Finsterwalder Schulen sind ungewiss. Von diesem Haus jedoch ist bekannt, dass es 1722 als Schulgebäude neu errichtet wurde.


Adresse: Am Kirchplatz 2

Sängerbrunnen

Die Trinkbrunnen-Pumpen-Wasserspiel-Installation wurde im Jahr 2004 mittels einer privaten Initiative errichtet. Die Deutung der Bilder und Figuren an der Wasserpumpe hinter der Trinitatiskirche ist den Betrachtern überlassen. Dargestellt sind unter anderem die Finsterwalder Sänger.


Adresse: Am Kirchplatz / Ecke Schloßstraße

Bibliothek und Stadtarchiv

Die sanierte Gründerzeitvilla mit ihrer einzigartigen einladenden Atmosphäre ist Sitz der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs. Neben klassischen Unterhaltungsmedien bietet die Finsterwalder Stadtbibliothek ein breites Spektrum an populärwissenschaftlicher Literatur. Auf der gemütlichen Hochebene verbringen Kinder Schmöker-Nachmittage oder lauschen einer Lesung. Die Außenanlage mit den alten Bäumen und dem parkähnlichen Charakter lädt zum Verweilen ein.

Adresse: Geschwister-Scholl-Straße 2

Kulturweberei

Die Attraktivität der Region zu erhöhen und die Sängerstadt als Kulturstandort zu etablieren, war der Grundgedanke für die Planung eines Kunst-, Kultur- und Kongresszentrums in Finsterwalde. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbes haben sich viele Architekten Gedanken zu einer städtebaulichen Lösung auf dem traditionsreichen Gelände der ehemaligen „Schaeferschen Tuchfabrik“ gemacht. Unter Einbindung eines bauhistorisch wertvollen Industriegebäudes mit Sheddach findet die Kulturweberei dort einen zentrumsnahen und geeigneten Standort für zahlreiche Veranstaltungen.

Adresse: Oscar-Kjellberg-Straße 9

Freizeitzentrum FZZ

Die dreigeschossige Stadtvilla hat eine wechselvolle Geschichte: Fabrikantenvilla, ab 1884 Gummiwarenfabrik, Pionierhaus, Musik- und Tanzclub. Dann stand sie lange Zeit leer. Im Rahmen der „Handlungsinitiative Zukunft im Stadtteil“ des Landes Brandenburg wurde ein Nutzungs- und Betreiberkonzept als Grundlage für die Umnutzung zur Kinder- und Jugendfreizeitstätte erarbeitet. Ideenwerkstätten mit Kindern und Jugendlichen erbrachten wichtige Beiträge für die Planung.


Adresse: Geschwister-Scholl-Straße 4 a

Sängerstadt-Gymnasium

Auf dem Campus des Sängerstadt-Gymnasiums lernen etwa 800 Schüler. Hier befanden sich früher eine Knabenschule und ein Kinderheim. Der Architekt Max Taut entwarf diesen Komplex. Das Kinderheim, 1913 eingeweiht, diente ab 1943 als Lazarett und Infektionskrankenhaus. Von 1949 bis 1998 befand sich in dem Gebäude die Innere Abteilung des Krankenhauses. Nach längerem Leerstand begannen 2009 die Bauarbeiten für den Umbau zum Schulgebäude. Diese wurden im Jahr 2012 fertiggestellt.

Adresse: Straße der Jugend 3

Sportpark / Stadion des Friedens

Laufevents, Leichtathletik- und Fußballtraining ­ finden im sanierten Stadion des Friedens statt. Hier ­ finden die Finsterwalder Sportvereine optimale und moderne Bedingungen vor. Mit der Anbindung eines Kunstrasenplatzes ist das Stadion des Friedens auch ganzjährig als Fußballtrainingsplatz nutzbar. Das Stadion be­findet sich in unmittelbarer Nähe zum städtischen Bürgerwald, sodass es optimaler Ausgangspunkt für Lauf- oder Radfahrevents ist. Im Sportpark der Sängerstadt be­finden sich außerdem eine barrierefrei erschlossene Turnhalle, eine sanierte Tennisanlage mit drei Feldern und ein Skaterpark.

Adresse: An der Bürgerheide 5

Wasserturm

Der Wasserturm wurde zwischen 1909 und 1910 nach dem Entwurf des Stadtbaumeisters Paul Droste errichtet und ist 54 Meter hoch. Er ist ein Baudenkmal, das den Aufschwung der Stadt nach dem Ende der Gründerzeit markiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Wassertürmen ruht der 450 m3 große Vorratsbehälter nicht auf dem Mauerwerk, sondern auf einem Säulengerüst. Er gleicht plötzliche Wechsel des Wasserdrucks aus, die in Spitzenzeiten entstehen, dient als Reserve bei Havarien und sorgt dafür, dass die Feuerwehr im Notfall auch am Rande der Stadt ausreichend Wasser zur Verfügung hat.

Adresse: Am Wasserturm

Märchenhaus

In der Friedrich-Hebbel-Straße steht das Märchenhaus, ein kommunales Wohngebäude. 1928 wurde es von Stadtbaurat Dassel entworfen und mit 27 kunstvollen Reliefs aus Klinkerformsteinen ausgestaltet. Sie stellen Szenen aus bekannten Märchen der Gebrüder Grimm dar. Die künstlerische Gestaltung der Reliefs lag bei den Dresdner Bildhauern J. E. Born, Paul Wachs und Paul Lindau. Mit handwerklicher Perfektion entstanden in der Schacksdorfer Brennerei bleibende Kunstwerke aus Ziegelsteinbeton. Die Brandenburgische Architektenkammer würdigte das Märchenhaus in Finsterwalde als einzigartiges Gebäude seiner Art in Deutschland.

Adresse: Friedrich-Hebbel-Straße 16 - 22

Doppelturnhalle

Am 24. Juni 1928 wurde die Doppelturnhalle, die zwei übereinanderliegende Sporthallen vereinigt, eingeweiht. Die damals hoch modernen und handwerklich meisterhaft gestalteten Klinkeraußenwände erheben das Bauwerk zu einem auch überregional bedeutenden Zeugnis des sogenannten Backstein-Expressionismus, das den Vergleich mit den nationalen Ikonen dieses Baustils in Berlin oder Hamburg nicht scheuen muss.


Adresse: August-Bebel-Straße 18

Oberstufenzentrum

Das ehemalige Realgymnasium wurde 1905 als Ziegelbau im Stil der Neogotik nach Entwurf von Stadtbaumeister Paul Droste erbaut. Das Gebäude wurde saniert und dient heute als Standort des Oberstufenzentrums. Etwa 400 Jugendliche erlernen hier Berufe im Sozialwesen wie Erzieher, Heilerziehungspfleger oder Sozialassistent. Gleichzeitig haben sie dort die Möglichkeit, die Fachoberschulreife zu erlangen.


Adresse: Friedrich-Engels-Straße 31

Finsterwalder Brauhaus

Das Brauhaus ist aus der Kulturlandschaft der Sängerstadt nicht mehr wegzudenken. Seit 1997 wird hier Bier gebraut: unfi­ltriert und naturbelassen mit hoher Qualität und einzigartiger Frische. Ein besonderes Erlebnis sind die Brauereiführungen. Auf unterhaltsame Weise werden die Besucher in die Kunst des Bierbrauens eingeweiht und dürfen das Finsterwalder Bier auch verkosten.

Adresse: Sonnewalder Straße 13

Stadtpark

Bis 1847 war der Finsterwalder Stadtpark noch ein Friedhof, nachdem der Kirchenfriedhof zu klein geworden war. Mit seiner Fläche von 0,4 Hektar ist er der zweitgrößte Park der Stadt und lädt zum Spazieren und Verweilen bei einem Einkaufsbummel durch die Innenstadt ein.

Adresse: Stadtpark über Berliner Straße

Bahnhof und Altes Stellwerk

Der Bahnhof wurde mit der Inbetriebnahme des ersten Abschnitts der Bahnstrecke Halle–Cottbus 1871 eröffnet. Die Bahnstrecke Finsterwalde–Schipkau kam 1887 hinzu, 1911 folgte als weitere abzweigende Strecke die Bahnstrecke Finsterwalde–Luckau. Das Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz. 2016 wurden beide Bahnsteige saniert sowie eine Fußgängerbrücke als Ersatz für die bestehende niveaugleiche Querung errichtet.


Adresse: Bahnhofstraße 5

Ehemaliges Kaufmannshaus Ad. Bauer's Wwe.

1903 wurde das Kaufmannshaus „Adolf Bauers Witwe“ gebaut. Es gehört zu den schönsten Jugendstilbauten der Stadt. Der Warenspeicher dient inzwischen als Veranstaltungsort der Finsterwalder Stadtgespräche.


Adresse: Kleine Ringstraße 8

Logenhaus

Das 1904 errichtete Gebäude der ehemaligen Freimaurerloge „Durch Nacht zum Licht“ in Finsterwalde bildet aufgrund seines repräsentativen Erscheinungsbildes den dominanten stadträumlichen Bezugspunkt an der Straßengabelung Kirchhainer Straße / Friedrich-Hebbel-Straße. Später befand sich in dem Gebäude ein evangelischer Kindergarten und -hort. Nach einer umfassenden denkmalgerechten Sanierung, einschließlich der Wiederherstellung der großen Logensäle, dient das Logenhaus heute als Veranstaltungsort und Geschäftshaus.


Adresse: Kirchhainer Straße 20

Katholische Pfarrkirche St. Maria Mater Dolorosa

Die Kirche Sankt Maria Mater Dolorosa wurde von der Firma Hubert & Ullrich gebaut und 1906 eingeweiht. 1910 wurde Finsterwalde zur katholischen Pfarrei erhoben. 1925 kamen aus allen Richtungen Katholiken, um am 5. Niederlausitzer Katholikentag teilzunehmen. 1989 wurde ein goldenes Turmkreuz errichtet. Bauherr war der Kirchenvorstand der katholischen Kirchgemeinde Finsterwalde unter Leitung des Pfarrers Th. Thielscher. Die Sanierung und der Umbau der Kirche fand von 1988 bis 1994 statt.


Adresse: Am Wasserturm 3

Sowjetischer Ehrenfriedhof

Der sowjetische Ehrenfriedhof ist die Grabstätte für 74 in den Frühjahrskämpfen 1945 in Finsterwalde und Umgebung gefallene Soldaten und Of­fiziere der Roten Armee.


Adresse: Am Wasserturm / Lange Straße

Gutenberghaus

Das Gutenberghaus ist von besonderer und stadtprägender Bedeutung für Finsterwalde. 1910 hat der Verleger Richard Espenhahn das Grundstück übernommen, wo er später den Niederlausitzer Anzeiger herausbrachte. 1926 ist das Gebäude nach den Plänen des Dresdner Architekten Otto Reinhardt umgebaut worden und hat dabei das heutige Aussehen erhalten. Bemerkenswert ist die in der Kunstrichtung Artdeco gestaltete Fassade mit der extremen Betonung des Einganges. Die beiden Figuren symbolisieren einen Redakteur und einen Verleger. Interessant ist auch das Porträt von Gutenberg auf der Seite zur Kirchhainer Straße.


Adresse: Sonnewalder Straße 11

Sängerlieddenkmal

Als Gipsmodell von der Bildhauerin Evelyn Hartnick geschaffen, wurde das Denkmal in der Kunstgießerei von Meister Horst Borchardt auf Charlottenhöhe in Schönermark in Bronze gegossen. Die Skulptur stellt drei musizierende Männer dar, die unterschiedliche Stände verkörpern. Der Mann mit dem langen Gehrock hält eine Geige in der Hand, ein anderer, etwas einfacher gekleidet, eine Flöte. Der Dritte ist barfuß und hat kein Musikinstrument in den Händen. Sinnbild dafür, dass Gesang in Finsterwalde schon immer alle Bevölkerungsschichten vereinte.

Adresse: Berliner Straße 46

Wohngebäude Reichelt-Villa

Charakteristisch für das ausgehende 19. Jahrhundert, der Entstehungszeit von Villa und Schraubenfabrik, ist die direkte Anbindung des repräsentativ gestalteten Fabrikantenwohnhauses an den Produktionsbereich der Fabrik. Die Villa des Bauherren F. J. Reichelt ist ein im spätklassizistischen Stil gehaltener, achsensymmetrischer Bau und wurde mit roten Klinkern verkleidet. Der sich nördlich anschließende Erweiterungsbau von 1904 zeichnet sich durch seine blockhafte Erscheinung im Neorokokostil aus. 1945 wurde das Gebäude als Armeelazarett genutzt. Im Inneren der Villa be­nden sich detailreiche Stuckdecken, Holztreppen mit Schnitzelementen und ein alter Kamin mit dem Wappen der Familie Reichelt.


Adresse: An der Schraube 30