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Aufnahme der »Alten Weberei« in das Investitionsprogramm »InKult«: Startschuss für den Kreativ- und Kulturcampus Finsterwalde

Die Planungen für die „Alte Weberei“ nehmen Fahrt auf. Die Bundesregierung unterstützt den Ausbau der ehemaligen Schaefer’schen Tuchfabrik zur neuen Kulturbegegnungsstätte mit 8.847.000 Euro. Dies hatten sowohl Kulturstaatsministerin Claudia Roth als auch Bundestagsabgeordneter Hannes Walter der Stadt Finsterwalde mitgeteilt. Die sogenannte ,,Alte Weberei’’ ist ein dreigeschossiger Industriehochbau, der den nördlichen Abschluss des Geländes „Tuchfabrik Finsterwalde“ bildet. Hier steht bereits die Kulturweberei, die ebenfalls aus den erhaltenen Produktionsgebäuden, der alten Shedhalle und dem Schornstein des unter Denkmalschutz stehenden Heizhauses entstand. Finsterwaldes neue Stadthalle erhielt im letzten Jahr den Brandenburgischen Baukulturpreis. Mit dem Kreativ- und Kulturcampus soll nun ein weiteres Highlight für die Kulturszene entstehen.

Die „Alte Weberei“ wird seit mehreren Jahren von der örtlichen Künstlergruppe „Morph“ als Sommeratelier genutzt. Zwei Jahre lang geriet es im Wettbewerb „Zukunftstadt Finsterwalde 2030“ das Gebäude in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Auch danach stellte sich immer wieder die Frage, wie man das Gebäude nutzen könne.  Durch eine vielfältige und große Bürgerbeteiligung zeigte sich in den Dialogen schnell das fehlende Angebot an Proberäumen für erfolgreiche Absolventen der Musikschule als auch der Mangel an Arbeitsräumen für regionale Kunstschaffende. Ziel soll es sein, Künstlerinnen und Künstler auf dem Campusgelände zusammenzubringen und damit den kulturellen Sektor an diesem Standort, im Gesamtensemble der Kulturweberei, zu bündeln. Die Arbeit regionaler Chöre, Kulturgruppen und Ensembles könnte dabei im Fokus stehen. Neben der Gestaltung des Umfelds könnten verschiedene Probe- und Workshopräume geschaffen werden. Mit der zukünftigen funktionellen Mehrfachnutzung der Räumlichkeiten können neben der musikalischen Nutzung auch Ausstellungen lokaler und regionaler Künstler gezeigt werden. Durch eine intelligente neue Raumaufteilung könnte sich das Angebot des Gesamtensemble multifunktionell erweitern. Möglich ist die Nachnutzung von rund 1.300 m² Fläche.

Die Bemühungen um finanzielle Unterstützung haben sich nun gelohnt. Seit 2019 steht die Stadt Finsterwalde in Diskussionen um das Projekt im Strukturwandel der Lausitz umzusetzen.

Aus dem Investitionsprogramm Industriekultur „InKult“ erhält die Sängerstadt fast neun Millionen Euro Bundesfördergeld, wobei die konkrete Antragstellung nunmehr mit dem Brandenburgischen Kulturministerium abzustimmen ist.  Bürgermeister Jörg Gampe freute sich sehr über die Unterstützung aus Berlin: „Ohne die Fördermittel könnten wir das Projekt finanziell nicht stemmen. Dass es jetzt so schnell losgehen kann, ist wirklich toll. Nunmehr geht die richtige Arbeit aber erst los. Jetzt sind Fachplaner, Architekten und die Bauverwaltung gefragt, um den konkreten Förderantrag zu untersetzen. Ebenso werden wir wiederholt die Bürgerschaft, Kunst- und Kulturschaffende zur Mitwirkung und Beteiligung aufrufen. Wir freuen uns auf die Ideen aus der Bevölkerung, denn mit dem Kreativ- und Kulturcampus wird ein Ort für die vielen Kulturschaffenden in der Sängerstadt entstehen – von Bands über Künstler bis zu Chören. Sie alle können hier zusammenkommen und kreativ arbeiten. Das wird das Angebot der Kulturweberei ideal ergänzen“, so Bürgermeister Jörg Gampe.