Stadtgespräche sind fester Bestandteil der Finsterwalder Kulturlandschaft: Familie Schiller mit Louis-Schiller-Medaille geehrt
Jahresabschlussempfang mit positivem Resümee und optimistischem Ausblick
Zum gemeinsamen Jahresabschluss der Stadtwerke, der Wohnungsgesellschaft und der Stadt Finsterwalde wird traditionell auch herausragendes ehrenamtliches Engagement mit der nach Louis Schiller benannten Bürgerverdienstmedaille der Stadt ausgezeichnet. In diesem Jahr konnten Bürgermeister Jörg Gampe und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Thomas Freudenberg, die Initiatoren und Veranstalter der Finsterwalder Stadtgespräche ehren: Familie Schiller, bestehend aus Sebastian und Christine Schiller sowie deren Söhne Felix und Simon.
Obwohl keine unmittelbare verwandtschaftliche Beziehung zum Namensgeber der Bürgerverdienstmedaille besteht, trägt die Familie seine Ideale zweifelsfrei in sich. So erkannten die Stadtverordneten in ihrer Entscheidung das Engagement der Familie Schiller an, dass sie bei der seit 25 Jahre währenden Organisation der Finsterwalder Stadtgespräche und für den Erhalt des historischen Ambientes im „Alten Speicher“ der Kleinen Ringstraße 8 aufbringt.
Thomas Freudenberg fand in seiner Laudatio die passenden Worte und lud die Familie ebenfalls zum Sängerkarneval ein - Schließlich handelt es sich auch dabei um einen festen Bestandteil der Finsterwalder Kulturszene - höchste Zeit also, dass die aus Berlin stammende Familie diesen für sich erschließt.
Bürgermeister Jörg Gampe schaute in seinem Jahresrückblick auf die Höhepunkte des sich dem Ende neigenden Jahres zurück und zog dabei ein positives Fazit. Das Lob für die beiden städtischen Tochtergesellschaften, die Stadtwerke Finsterwalde GmbH und die Wohnungsgesellschaft Finsterwalde mbH, für „ein sehr erfolgreiches Jahr“ nehmen die Geschäftsführer mit in ihre Teams.
Ein weiteres erfolgreiches Team ist das der Kulturweberei. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Eventmanager Jonas Gallin hätten das erste vollständige Jahr mehr als erfolgreich absolviert, lobte der Bürgermeister und dankte ihnen für die vielfältigen wunderbaren Veranstaltungen, die die Finsterwalderinnen und Finsterwalder in ihrem neuen Kulturhaus bereits erleben durften. Das Programm für 2025 sorgt bereits jetzt für Vorfreude.
Viele Dankesworte gingen auch an die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Finsterwalde, die 2017, nach einem enorm einsatzreichen Jahr mit der Louis-Schiller-Medaille geehrt worden waren. Besonders die gelebte Partnerschaft beim Einsatz zum Hochwasser im Mai in Eppelborn und der Brand in der Schwimmhalle werden in Erinnerung bleiben.
In seinem Rückblick auf das Jahr stellte Bürgermeister Jörg Gampe die Aufnahme der Finsterwalder Sangestradition in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO sowie das vielfältige Engagement der Vereine und Ehrenamtler heraus: „Ohne ihren Einsatz könnten unsere Stadt und unsere Bürgergemeinschaft nicht so funktionieren, wie wir sie kennen und schätzen.“ Für 2025 stehen weitere Projekte bevor, u.a. die erstmals wieder in Finsterwalde stattfindende Jugendweihe und die umfangreiche Sanierung der „Alten Weberei“, für die knapp 9 Mio. Euro eingeworben werden konnten. Maßgeblich dabei unterstützt hat der Bundestagsabgeordnete Hannes Walter, der die Gäste des Abends seinerseits herzlich begrüßte und einen Einblick in seine politische Arbeit für die Region gab.
Sebastian Schiller bedankte sich stellvertretend für die gesamte Familie für die Auszeichnung mit der Louis-Schiller-Medaille. Man habe genau die enge Beziehung zur Stadt entwickelt, die ihm von seinem Vater Joachim Schiller ans Herz gelegt worden ist, der seinerseits einer der ersten Schillermedaillen-Geehrten ist. Er wurde im Jahr 2000 postum für seine literarische und historische Aufarbeitung der Finsterwalder Stadtgeschichte ausgezeichnet. Ein weiterer besonderer Moment war das Grußwort von Louis Schillers letzter noch lebender Urenkelin Gerda Scholz, das von Sebastian Schiller überbracht worden ist. Die in Freiburg lebende Seniorin würdigte das Engagement der Familie Schiller in besonderer Weise und bedauert es, dass sie aus gesundheitlichen Gründen noch nie bei den „Finsterwalder Stadtgespräche“ dabei sein konnte. Die nächste Veranstaltung der beliebten Reihe findet am 20. Juni 2025 statt, dann erstmals in der Kulturweberei. Dort wird das 25. Jubiläum der Veranstaltungsreihe feierlich begangen.
Seit 2000 ehrt die Stadt Finsterwalde besonders engagierte Menschen mit der Ehrenmedaille, die auf den Lehrer Louis Schiller zurückgeht, der 1860 nach Finsterwalde kam und sich in der aufstrebenden Stadt in verschiedenen Bereichen für das Gemeinwohl einsetzte.