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Festakt zu 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Finsterwalde

Bereits im letzten Jahr feierte die Freiwillige Feuerwehr Finsterwalde ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Fest auf dem Marktplatz. Der offizielle Festakt sowie der versprochene Feuerwehrball für diesen Anlass sind am 11. März in der Kulturweberei begangen worden. Stadtbrandmeister Michael Kamenz und sein Stellvertreter Andy Hoffmann freuten sich dabei über hochrangige Ehrengäste: Ministerpräsident Dietmar Woidke, Innenminister Michael Stübgen, Staatssekretär Rainer Genilke sowie der Vize-Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Frank Kliem, nahmen teil. Auch zahlreiche Vertreter von befreundeten und benachbarten Wehren sowie weiterer Hilfsorganisationen, Mitglieder der Fraktionen aus der Stadtverordnetenversammlung und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Andreas Holfeld, wohnten dem Event bei. 

Gleich zu Beginn begrüßten die beiden Wehrleiter aber die wichtigsten Personen des Abends: Die mehr als 200 Ehrenamtlichen, die als aktive Kameradinnen und Kameraden, in der Jugendfeuerwehr oder der Alters- und Ehrenabteilung in der Freiwilligen Feuerwehr Finsterwalde engagiert sind. 

Begeistert zeigte sich das Publikum über die musikalische Begleitung des Abends: Die Nachwuchsband „confused“ der Kreismusik- und Kunstschule Gebrüder Graun hatte u.a. Stücke von Nirvana und Rage Against the Machine im Gepäck. Johann Fendel (E-Gitarre), Gustav Fladrich (E-Bass, Gesang), Lukas Krahl (Schlagzeug), Zoey Kloas (Gesang), Leonardo Valdés (E-Gitarre) und Anni Lortz (Gesang) beeindruckten auch Innenminister Michael Stübgen, der sich nicht erinnern konnte, schon jemals „solche Einheizer“ vor einer seiner Reden gehabt zu haben.

Ministerpräsident Dietmar Woidke dankte den Kameradinnen und Kameraden in seinen Grußworten für ihr einzigartiges Engagement: „Die Kameradinnen und Kameraden aus Finsterwalde waren im vergangenen Jahr auch bei den Waldbränden in Falkenberg und der Lieberoser Heide vor Ort. Dafür gilt ihnen mein größter Respekt und mein herzlichster Dank. Die Finsterwalder Drohnenstaffel hat bei der Erkundung und Dokumentation der Großbrände einen wichtigen Beitrag geleistet. Als Land tun wir alles, um unsere Wehren vorzubereiten und angemessen auszustatten. Wir müssen den Brandschutz in einigen Aspekten neu denken und weiterentwickeln, denn die Bekämpfung von Bränden wird immer anspruchsvoller. Windenergieanlagen, Solarparks oder Elektroautos erfordern neue Technik und Löschmethoden.“ 

Innenminister Michael Stübgen richtete den Dank auch an die Familien und Freunde der Einsatzkräfte, die dieses umfangreiche Engagement mittragen und unterstützen. 

Bürgermeister Jörg Gampe erneuerte sein Versprechen, weiterhin für eine bestmögliche Ausstattung der Kameradinnen und Kameraden zu sorgen. In den vergangenen Jahren wurde bereits umfangreich in die Schutzausrüstung, die Modernisierung der Gerätehäuser und die Ausstattung mit notwendiger Technik investiert. Mit dem Beginn des Neubaus für das Gerätehaus in Sorno steht der nächste große Schritt bereits bevor. 

Für begeisterten Applaus sorgte auch die besondere Strophe des Sängerlieds, die die vier Sänger für den Abend vorbereitet hatten.

Stadtbrandmeister Michael Kamenz blickte in seiner Festrede auf die vielfältige Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Finsterwalde zurück. Seit ihrer Gründung im Jahr 1872, u.a. durch Louis Schiller, den Namensgeber der Ehrenmedaille der Stadt Finsterwalde, hat sie sich stetig fortentwickelt. Aus der anfänglichen Turnerwehr, die mit Handdruckspritzen agierte, sind mittlerweile mehr als 200 Ehrenamtliche und ein Fuhrpark modernster Technik geworden. Michael Kamenz dankte gemeinsam mit Andy Hoffmann allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr für ihr Engagement und der Stadt Finsterwalde für die vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten Jahre. 

Im Anschluss an seine Festrede überraschten die beiden Wehrführer, unterstützt vom Vize-Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Frank Kliem, ihren Bürgermeister mit der Brandenburger-Feuerwehr-Ehrenmedaille. Diese wurde Jörg Gampe für seine besondere Unterstützung der Arbeit der Feuerwehr, über die Pflichterfüllung im Rahmen des Bürgermeisteramtes hinaus, verliehen. 

Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sowie alle Ehrengäste erhielten ebenfalls eine dem 150. Jubiläum gewidmeten Medaille zur Erinnerung an diesen besonderen Anlass.

Die Freiwillige Feuerwehr Finsterwalde wurde 1872 durch Bestrebungen des damaligen Turnvereins und unter Mitwirkung von Louis Schiller, Namensgeber für die Louis-Schiller-Medaille, begründet. Sie hat derzeit 123 Einsatzkräfte, davon 18 Frauen, und ist in vier Löschzüge (Mitte – Nehesdorf – Pechhütte – Sorno) untergliedert. 2017 nahm Stadtbrandmeister, stellvertretend für alle Kameradinnen und Kameraden, die Louis-Schiller-Medaille, die höchste Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement der Stadt Finsterwalde, entgegen.