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Waldpflegemaßnahmen und -umbau in der Bürgerheide

Die Nachwirkungen des Waldbrandes von 2019 sind nach wie vor deutlich sichtbar. An den Stellen, wo das Feuer gestoppt wurde, machten in den Folgejahren der Wind und die heiße Sonne, an den seither geöffneten Waldrändern, kräftig weiter. Viele Kiefern verloren durch Windbruch ihre Kronen oder wurden gänzlich entwurzelt. Andere fielen der Hitze oder auch rindenbrütenden Insekten, wie dem Borkenkäfer, zum Opfer. An vielen Stellen im Walde der Bürgerheide gibt es daher dringlichen Handlungsbedarf.

In diesem Jahr kam die Stadt Finsterwalde zunächst ihrer Verkehrssicherungspflicht nach, da es in erster Linie gilt den Bürger zu schützen. Die öffentlichen Wege durch das Gebiet werden tatsächlich sehr stark von den Einwohnern zu Spaziergängen, für Radfahrten und zum Joggen frequentiert. Daher wurden entlang des südlich der Bahnstrecke Finsterwalde – Falkenberg verlaufenden Radweges, des Trimm-Dich-Pfades und des Sieben-Brunnen-Weges abgestorbene Bäume entfernt. Als Vorbereitung für größere, sich an Holzentnahme anschließenden Wiederbewaldungsmaßnahmen, wurden außerdem auf ca. 30 ha der umliegenden Waldfläche weitere geschädigte Bäume entnommen, um zukünftig das Pflanzen und Zäunen der kleinen Bäumchen zu erleichtern. Diese Flächen erstrecken sich zum einen nördlich zwischen der Kirchhainer Straße und den Bahngleisen, heran bis zu den Klärbecken des Wasserwerks. Und zum anderen vom Radweg südlich der Bahn und dem Trimm-Dich-Pfad. Diese Pflegemaßnahmen fanden zusammen mit den Fällungen zur Verkehrssicherung zwischen Mitte August bis Mitte September statt.

Pferd statt Maschine - weniger ist eben doch manchmal mehr!

Vom 7. bis zum 13. November standen im Finsterwalder Naherholungsgebiet „Bürgerheide“ statt Reh und Wildschwein, Pferde im Wald. Diese waren allerdings nicht dem nahegelegenen Tierpark entlaufen, sondern bereiteten den Boden in zwei Waldabteilungen auf eine größere Pflanzung von Bäumchen vor.

Um die, durch Trockenheit und Hitze der vergangenen Jahre, geschwächten Bäume nicht zusätzlich mit schweren bodenverdichtenden Gerätschaften negativ in ihrem Wurzelsystem zu beeinflussen, entschied sich die Stadt auf Anraten des Försters Christoph Mertzig, eine schonendere Art der Bodenvorbereitung durchzuführen. Mit vier Pferdestärken, aufgeteilt auf zwei Pflüge, wurde der Oberboden aus Moosen, Gräsern, Heidel- und Preiselbeere aufgebrochen. Für die zu pflanzenden kleinen Laubbäumchen (Traubeneiche und Winterlinde) erhöhen sich damit die Überlebenschancen, da ihnen die konkurrierende Bodenvegetation nicht die wichtigsten Ressourcen Wasser, Licht und Nährstoffe streitig machen kann. Diese traditionelle Art der Waldbewirtschaftung soll nun häufiger, unter anderem bei der Holzrückung und möglicherweise auch bei der Aussaat von Baumsamen zum Einsatz kommen. Gepflanzt wurden die kleinen Traubeneichen und Winterlinden nun am 4. Dezember.

Waldumbau - Umstellung auf naturnahe Waldwirtschaft

Auf zwei Flächen, 3,48ha und 4,67ha groß, fand zudem der Waldumbau statt. Die Flächen wurden vorbereitet und durch einen Zaun zusätzlich geschützt. So können die gepflanzten Traubeneichen und Winterlinden bestmöglich wachsen und die Vegetation bereichern.

Unterstützt wurde das Vorhaben mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).