100 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Finsterwalde-Nehesdorf
Vor 100 Jahren gab es eine gemeinsame Idee in Nehesdorf, damals noch nicht Teil der Stadt Finsterwalde: Man gründete eine Freiwillige Feuerwehr für den Ort, um sich gegenseitig bei Bränden und Schadenslagen zu helfen. Vier Jahre später wird Nehesdorf Teil von Finsterwalde und auch die Freiwillige Feuerwehr Finsterwalde-Nehesdorf ist schon lange ein nicht wegzudenkender Teil der Finsterwalder Mannschaft. Der Löschzug II hat sein Zuhause noch immer in der Dresdener Straße, das gut ausgestattete Gerätehaus weist verschiedene Fahrzeuge und eine umfangreiche Einsatzausrüstung auf. Auch die Einsatzzahlen der letzten Jahre sind mehr als beachtlich, gemeinsam mit den anderen Löschzügen der Sängerstadt werden jährlich bis zu 400 Alarmierungen abgearbeitet. Der letzte Einsatz vor den Feierlichkeiten führte die Finsterwalder Kameradinnen und Kameraden, die schon auf das gemeinsame Festwochenende eingestellt waren, in die Bürgerheide. Am 5. September wurden sie gegen 3:20 Uhr zunächst erst einmal höchst unsanft mit der Alarmierung in die Bürgerheide geweckt. Vor Ort brannte ein Holzpolter, der sich auf torfigem Boden befand. So stellte nicht nur das Löschen des Holzes die Ehrenamtler vor große Herausforderungen, auch schwelende Nachbrände im Unterboden erforderten umfangreiche Brandnachkontrollen und daraus resultierende Folgeeinsätze.
„Unsere Einsatzkräfte konnten das Feuer durch ihr gewohnt professionelles und umsichtiges Eingreifen schnell unter Kontrolle bringen und damit großen Schaden von unserer Bürgerheide und der Stadt abwenden. Bei aller Dankbarkeit für das Engagement unserer ehrenamtlichen Kräfte, die schon vor ihrem eigentlichen Arbeitstag im Dienst unserer Stadt unterwegs waren, bleibt dennoch die Frage offen, wie sich mitten in der Nacht ein Holzpolter spontan selbst entzündet haben soll. Es macht den Eindruck, dass wiederholt ein Brandstifter in unserer Bürgerheide sein Unwesen treibt. Er schadet damit massiv allen Bürgerinnen und Bürgern und bringt sie sowie unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte in große Gefahr“ macht Bürgermeister Jörg Gampe deutlich.
Über das Festwochenende des 7. und 8. September 2024, das am Freitagabend (6. September) mit einer gemeinsamen Festsitzung begann, blieb es glücklicherweise ruhig. Einzig eine Ölspur galt es am Sonntag zu beseitigen. Auch Gäste aus den Partnerwehren in Eppelborn und Luxemburg besuchten die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Finsterwalde zu diesem freudigen Anlass. Gemeinsam feierten sie am Nehesdorfer Gerätehaus mit interessierten Gästen und nahmen am Festumzug am Sonntag teil. Bürgermeister Jörg Gampe: „Ich kann allen freiwilligen Einsatzkräften nur wiederholt meinen Dank aussprechen. Sie stellen sich, ihre Freizeit und ihre Gesundheit in den Dienst der Gemeinschaft und handeln zum Wohle aller Finsterwalderinnen und Finsterwalder, auch wenn dies oft bedeutet, dass sie auf wertvolle Zeit mit Familien und Freunden verzichten müssen.“
Die Freiwillige Feuerwehr Finsterwalde besteht aus den Löschzügen Stadtmitte, Nehesdorf, Pechhütte und Sorno. Gemeinsam feierten die vier Löschzüge im Jahr 2022 das 150. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Finsterwalde. 2017 nahm Stadtbrandmeister Michael Kamenz stellvertretend für alle Kameradinnen und Kameraden die Louis-Schiller-Medaille, die höchste Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement der Stadt Finsterwalde entgegen.